kunstGarten präsentiert alle 2 Stunden bei der Langen Nacht der Museen (neben den Ausstellungen) ein KURZFILMSPECIAL mit Arbeiten von zwei Grazer Künstlerinnen:
Eva Beierheimer: "o.t./dazwischen"
Videoinstallation
Ulli Wagendorfer: Weiß - Wiess - Wissen
Video 2007, Basierend auf Weiß - Wiess - Wissen, 2007, Digitaler C-Print hinter Acrylglas
DAZWISCHEN und im ANSCHLUSS läuft eine VideoDoku von kunstGartenproduktionen 2007
Eva Beierheimer thematisiert anhand des unregenmäßigen Ein- und Ausschaltens mehrerer Neonroehren den infinitesimalen unendlich kleinen und damit kaum greifbaren Moment bzw. Zeitpunkt des "Dazwischen", ein Zwischenmoment im Wechsel von Dunkelheit und Helligkeit, der sich im fluktuierenden Rhytmus kaum wahrnehmen lässt. Die Grenze zwischen Sichtbarkeit udn Unsichtbarkeit scheint nicht fixierbar zu sein, auch wenn diese Momente, diese Grenzen stroboskopisch verlängert werden. Das Stakkato des Wechsels zwischen Öicht und Dunkelheit lässt jeden Zwischenmoment zur irrealen Fiktion werden, denn er müsste weder Licht noch Dunkelheit sein, aber in jedem Moment ist immer eines der beiden Phaenomene gegeben - in Wahrheit kann also dieses Dazwischen nur ein Sowohl-Als auch sein, ein Moment des Lichtwerdens bei noch bestehender Dunkelheit. Aber in Wahrheit gibt es zwischen Erhellung und Dunkelheit kein Dazwischen, keinen Moment, der zwischen beiden liegt, die "Schnittstelle" zwischen Unsichtbarem und Sichtbarem kann paradoxerweise nur unsichtbar sein oder mit anderen, postmodernen und an den Philosophen Jacques Drrrida angelehnten Worten gesagt: "Die Differenz selbst ist nicht sichtbar." - Kenn sie es überhaupt sein?" (Erwin Fiala)
Biographie:
geb. 1979 in graz
1994-1999 ortweinschule graz
1999-2001 studium philosphie und kunstgeschichte
2000-2006 akademie der bildenden künste wien, klasse heimo zobernit textuelle bildhauerei
2004 erasmus stipendium in reykjavik/island
seit 2005 mitproduzentin der fernsehsendung "kit" auf oko www.okto.tv/kit
zahlreiche ausstellungen, projekte, publikationen im europäischen raum.
Ulli Wagendorfer: Weiß - Wiess - Wissen ist eine Videoarbeit die, basierend auf die gleichnamige Fotoinstallation entstanden ist. 25421 Begriffe, einer 12 Bändigen Populär Enzyklopädie entnommen, werden in alphabetischer Ordnung aneinandergereiht. Mittels abschreiben/abtippen wurden diese Begriffe zu einem Textblock zusammengefasst und durchliefen dadurch in ihrer Gesamtheit die Warnehmung der Künstlerin selbst.
En in der Installation ablaufendes Soundfile, das die Begriffe in monotoner Weise vorträgt, wird im Video zu einem 3 minütigen Ton komprimiert. Die Begriffe sind noch vorhanden, jedoch nicht mehr als einzelne verständliche Worte wahrnehmbar. Die Abstaktion der Sprache lässt somit nur das Geschriebene wahrnehmbar sein, aber auch hier gibt die Geschwindigkeit vor was wirklich erfahrbar wird.
Eine kritische Hinterfragung von Wissensvermittlung ist notwendig, bezieht sich, hier am Beispiel einer Enzyklopädie, doch immer auf einen zeitlichen und geographischen Kontext. Das Niedergeschriebene besitzt eine vermeintliche Absolutheit des Wahren, doch entsteht es immer aus Sicht eines Verfassers und wird von Lesenden interpretiert. Immer wird es Leerstellen geben, die nicht wahrgenommen werden oder aber auch individuell geschlossen werden. In Weiß - Wiess - Wissen wird versucht, diese Problematik aufzuzeigen und die Unmöglichkeit der Wissensvermittlung zuzuspitzen.
SONDERAUSSTELLUNG: SPACE UP AND DOWN im kunstGarten und Payer-Weyprecht-Inseln 2 (Kunst im öffentlichen Raum - Payer-Weyprecht-Str. 25-29 vor dem kunstGarten vom 2. September bis 31. Oktober, ganztägig)
Skulpturen, Installationen und Bilder von Gabriele Berger, Alfred Graf und Arnold Reinisch konzipiert für kunstGarten. |