KOTO und HAIKU

19. Juni 19:00 Uhr
 
 
 

Anna Maria Gruber liest ausgewählte Haikus, Gaby Zechmeister vertieft Vorstellung und Wahrnehmung mit ihrem Koto-Spiel, das sie bei der Kotogroßmeisterin Gasho Takahashi, einer  Vertreterin der Ikuta-Schule, erlernt hat.

Das Koto, eine mit 13 Saiten auf 13 beweglichen Stegen bespannte Wölbbrettzither, war ein traditionelles Instrument der Künste am japanischen Kaiserhof und wird auch heute noch gespielt. Die Töne des ca. 180 cm langen und ca. 25 cm breiten hohlen Instrumentes aus Paulownienholz werden durch das Verschieben der Stege (Ji) eingestellt oder während des Spiels verändert.

Das Anliegen des Haiku: Aller Wünsche und Begierden ledig wird der Mensch für einen Lidschlag der Zeit mit dem Wesen der ihm begegnenden Erscheinung eins.
Ein Haiku beschreibt in maximal 17 Silben ein Naturerlebnis. Die kürzeste anerkannte literarische Gedichtform entstand in Japan aus einer anderen Gedichtform (Renga), an der drei oder vier Dichter gemeinsam arbeiteten. Den Eröffnungsvers (Hokku) ersann jeweils der Ehrengast. Gemeinsam dichtete man noch bis zu 100 Strophen weiter. Im 16. Jahrhundert wurde dann der Kurzvers sehr populär: neue, auch lustige Motive wurden erfunden. Ein Jahrhundert später legte dann der japanische Dichterfürst Bashô die Kriterien für ein "klassisches" Haiku fest – idealer Weise mit dem Silbenmuster 5-7-5. Viele Haikus sprechen Naturgefühl und Philosophie des Zen aus.

Bittere Kälte / der wilden Pinie Zweige / wachsen gerade  (Bashô).


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