Ausstellungseröffnung POSITO CASU:OUT OF (MY) MIND | PAYER-WEYPRECHT-INSELN IV

5. September /18:00 Uhr
 
 
 
 

Drei KünstlerInnen zeigen unterschiedliche Zugänge zu POSITO CASU:OUT OF (MY) MIND. Über die Art des Mediums, die Technik, den persönlichen Ausdrucksmodus, den eigenen Lebens-Hintergrund ...

Zum Titel. Beachten wir zuerst den Aspekt: NEHMEN WIR AN. Vielleicht um vorsichtig anzusprechen, was bereits Realität ist. Was an Überschichtungen von Vorstellungen hervorgeholt werden muss als fixer Bestandteil unerer Lebensorganisation, zu der das Verdrängen so gehört, als würde der Schleier vor dem Versteckten gleichzeitig seine Eliminierung bedeuten. Das diese Versteckte aber trotzdem unser Leben beeinflusst, unser Verhalten bestimmt, böte sich eine ideelle und realistische Auseinandersetzung mit "Zeitgeist", Aventgarde und Tradition an. Also: RÄUMEN WIR EIN! Sowohl auf sozio-kultureller Ebene, als auch im persönlichen Geschmackserlebnis! Der dritte Aspekt: Lassen wir verschiedene Standpunkte gelten, die recherchiert, uns die Augen öffnen, ergibt sich ein ZUWACHS AN DURCHBLICK, die respektvolle Basis für eine gehobene Diskussion und Kommunikation verschiedener Standpunkte.

 

Die  1949 in Wien geborene Isabella Ritschl http://www.gtk.at/seiten/artists/ritschl/start.htm malte schon in ihrer Jugend. Während des Studiums der Philosophie und Medizin, später während ihrer Ausbildungsjahre im Spital und den acht Jahren Praxis als praktische Kassenärztin. Ab 1992 hat die Malerei sie ganz beansprucht- ohne ärztliches Zeitlimit.

Sie malt in Öl, in Acryl, experimentiert mit dem Farbauftrag, sie arbeitet mit Pinsel, Spachtel oder Walze. Ihre lasierende Technik mit der sie Farbtöne und Farbklänge auf Leinwand oder Papier bringt, ermöglicht eine neue Perspektive, entwickelt eine neue Wirklichkeit.

Gerhard Raab http://members.aon.at/site-design/raab, 1956 in Graz geboren, absolvierte 1993 – 97  sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien / Ms Prof. Gunter Damisch, erhielt 1997 das Diplom für Graphik / Malerei und setzte 1997-2001 sein Studium der Bildhauerei bei Prof. Bruno Gironcoli fort.  2001 erhielt er sein Diplom für Bildhauerei.

Ein arbeitswütiger  Former und Gestalter ist er, der einerseits die Eigenschaften des bearbeiteten Materials verdeutlicht, andererseits experimentelle Umwege im Formativem macht und über abstrakte Verwendung, eine  spielerische Variation herstellt, die  zugleich ernsthaft und humorvoll  die Auseinandersetzung mit dem Objekt einfordert. Er zeigt - auf minimale Kontur reduzierte Arbeiten ohne Titel. Sie stehen zwischen autonomer Form und Schablone. Implizite plastische Räumlichkeit wird durch den interessierten Blick explizit.

Markus Redl http://www.markusredl.com/ wurde 1977 in Klosterneuburg geboren. Von 1995 bis 1996 studierte er an der Universität Wien Deutsche Philologie, Philosophie und Psychologie. 1998 bis 2004 absolvierte Redl die Universität für Angewandte Kunst, und schloss seine Studien 2004 mit einem Diplom Mag. Art bei Erwin Wurm ab. Studienaufenthalte in Florenz und Rom 2001, sowie in Massa Carrara 2002, 2003, 2004 und 2005 bei Franco Barattini Cave Michelangelo. Markus Redl verarbeitet sowohl klassisches Material, wie Marmor oder Bronze, aber zeichnet und schreibt auch philosphische und humorvolle Bücher, arbeitet als Bühnenbildner bei Fritzpunkt und positioniert sich kritisch, wenn er Begriffe und Werte nach ihrer Sinnhaftigkeit befragt. Das Scheitern als immanente Chance ist dem Schaffenden schlussendlich der Wille, der ihn antreibt und der Weg, der Erkennen frei setzt.

Ab ca. 20:00 Uhr „Die Zeit ist für die Lieder und gegen die Panzer“ - Mikis Theodorakis
(D 1974)
WDR-Fernsehen , 44 Minuten, Farbe

Ein Musikfilm, der vor 35 Jahren (Fernseh-) Geschichte (mit-) schrieb…
Vom 21. April 1967, dem Tag des Militärputsches in Griechenland, bis zum
23. Juli 1974, jenem Tag, da die Obristen-Junta zurücktreten musste,
herrschten in Griechenland Diktatur und Unterdrückung. Kulturell war das
Volk jedoch nicht mundtot zu machen. Und heimlich zirkulierten
Schallplatten und Tonband-kassetten mit verbotenen Liedern… Der Film
zeigt Ausschnitte aus dem ersten öffentlichen Konzert, das Mikis
Theodorakis nach seiner Rückkehr aus dem französischen Exil am 10.
Oktober 1974 mit SängerInnen und Musikern im
Karaiskakis-Fussballstadion, in der Nähe des Piräus-Hafens, vor rund
40.000 Menschen geben konnte. Emphatisch begrüßte das Publikum den
Komponisten und Dirigenten, konnte es doch - nach den Jahren der
Diktatur – jetzt offen „seine“ Volkslieder mitsingen, die ihm im
kulturellen Widerstand gegen die Herrschaft der Junta so kraftvoll
nützlich geworden waren… Griechische Konzertbesucher im Interview:
"Während der Zeit der Diktatur waren die Lieder richtungweisend für alle
antidiktatorischen Kräfte in unserem Land. Und deshalb kommen wir heute
alle hierher….“ Oder: "Politisch setzt sich diese Musik mit jenen
Freiheiten auseinander, die uns entzogen wurden. Das Volk versucht,
seine Gefühle mit den Liedern von Theodorakis zum Ausdruck zu bringen …"


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