DURCHdRINGEN

24. Juli /19:00 Uhr
 
 
 
 

Jede Arbeit Rebecca Horns ist eine Markierung auf dem Weg, die Grenzen von Raum und Zeit zu überschreiten, einen Spalt zu öffnen auf ein Universum, dessen Existenz wir ahnend implizieren. Vier grafische Arbeiten der Künstlerin lassen uns die Atmosphäre von Eros und Tod, dem ewigen Doppel, das ihr Werk begleitet - und das in ihrem ganzen verheerenden Zyklus aus Begehren, Verführung und Verweigerung, aus Schmerz, Gewalt und Trauer - spüren.

Zwischen strenger Komposition und experimentellem Spiel führt Ferdinand Penker mit seinen Arbeiten die BetrachterInnen zum Geschehen seiner Linien und Strukturen - bewusste Inszenierungen real erlebbarer Prozesse, die den Moment von Ruhe und Ausgeglichenheit evozieren, der gedankliche Durchdringung zulässt.  Seine "Hommage an das Unkraut " - eine vergängliche, gelassen heitere Installation, die den Garten durchwandert  - setzt Fragen in den Raum,  denen sich MystikerInnen und WissenschaftlerInnen, PhilosophInnen und PragmatikerInnen nicht entziehen können. So denken wir kurz einmal an  eine chassidische Überlieferung, die da sagt: Das Böse ist der Thronsitz des Guten ...

Hommage an das Unkraut - eine Form einer Auseinandersetzung mit Pflanzen, genauer gesagt den „Un"-Kräutern, den Aussenseitern in kultivierter Natur: „Homage to the Weed" („Shitakusa Monogatari"/ Die Geschichte vom Unkraut unter Bäumen) setzt sich auseinander mit dem Grün von Pflanzen, deren unterschiedlicher Durchsetzungskraft, Assimilation (photosynthetisch und soziologisch) ihrer Bekämpfung, ect. Eine Metapher zur Darstellung gesellschaftlicher Phänomene.

Paula  Muhr wirft mit ihrer Kamera einen rücksichtslosen kritischen und gleichermaßen ästhetisch umhüllenden Blick auf ihre Sujets, die sie in ihre Umgebung als Lebenswelt hinein- oder durch ihren Ausdruck kontrastierend aus der Umgebung herausstellt. Sie zeigt Portraits, extrahiert die Mundstellungen als Küsschen und gibt sie wetterfest der Natur preis. Als sexuales Lockobjekt für Insekten, die angezogen von den Düften des aufgetragenen Liquids, ihrer Bestimmung nachkommen. Das in einem Garten, der von der natürlichen Sexualität der Pflanzen strotzt ... Vielleicht eine Hommage an Carl von Linné? 

Bei der Ausstellungseröffnung wird nach  Einbruch der Dunkelheit der Film REBECCA HORN: EIN EROTISCHES KONZERT von Heinz Peter Schwerfel, D/ F, 1993, 45 min. gezeigt.  Video Preis für beste Reportage Kunstfilmfestival Montreal 1994.

 


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