IN MEMORIAM Michelangelo Antonioni: DIE NACHT

“Die Nacht” zeichnet ein Protokoll eines Tages und einer Nacht im Leben des Schriftstellers Giovanni Pontano und seiner attraktiven Frau Lidia. Die bereits zehn Jahre währende Verbindung ist geprägt von  emotionaler Resignation und isolierten Einsamkeit.  Mit der Präzision eines Wissenschaftlers beobachtet Antonioni seine Figuren, dringt jedoch nie in sie ein, erklärt ihr Verhalten nicht. Ihre Unternehmungen sind bis auf wenige Ausnahmen stets gemeinsame; dennoch sind sich beide in diesen Momenten so fremd, wie sie es mehr nicht sein könnten. Antonioni treibt die Entfremdung auf einen Höhepunkt, als Giovanni und Lidia eine Feier in einer Villa besuchen und sich in der Art, wie sie die Dimensionen des riesigen Geländes zu nutzen wissen, um sich aus dem Wege zu gehen, ihr Verhältnis auf beklemmende Weise spiegelt.