Annie Retivat NOSTALGIA

2014-04-05 // 16:30 - 18:30
 
 
 

Annie Retivats Arbeiten sind in gewisser Weise manieristisch-ästhetisch. Immer wieder stellt sie elegisch elegante fast ephemere, halb-abstrakte Frauengestalten in diese unendlichen Räume ihrer "Landschaft": Zimmer oder Gärten,  Küsten, Terassen, Nacht … Klischéehaft wirkende  Tristesse ist in den Bewegungen und Haltungen dieser Frauen zu erkennen, die oft im farblichen Ton des Hintergrunds bleiben oder mit der Färbigkeit eines anderen Objekts korrespondieren, fast verschmelzen - und auch dadurch in diesen Raum gebannt bleiben: Keine Möglichkeit des Entrinnens. Es bleibt den Betrachtendenden zu erforschen, ob diese gelassene Ergebenheit in den Zustand aus einer Erinnerung kommt oder aus einem unergründlichen Erwarten von Leben als Imagination Ausdruck in Form einer puppenhaften Erstarrung findet.

Spielt sie damit diese Rolle der Weiblichkeit an, die einer schöngeistigen Vorstellung vergangener Ideologien entspringt? Will sie damit zeigen, wie lang kulturelles Erbe beeinflusst?

Oder will sie diese unendliche fast unwirkliche Ruhe ihrer Bilder als Moment der menschlichen Suche nach elysischem Glück in einem erdachten Lebensentwurf nützen?

Aber wer will als schönes Bild verharren und nicht aus der Fiktion in die Realität steigen in  die umgebende natürliche und künstliche - durch Menschen gestaltete Landschaft, das Lebens-Medium schlechthin.

Sind es vielleicht Erinnerungen an Lebens-Momente, die zur Kontaktaufnahme mit dem Publikum drängen und geteilt werden wollen?

Mit einem kleinen ironisch-wehmütigen Lächeln lüftet Retivat mit ihren Arbeiten auch ein wenig den Schleier der langen Nachkriegszeit.

Annie Retivat wurde in Paris 1946 geboren. Sie studierte an der Ecole D´Arts Appliques  und  arbeitete nach dem Studium als Designerin und Illustratorin.   Immer mehr beschäftigte sie sich mit Malerei und Grafik, die schließlich ihr wirkliches Ausdrucksmedium darstellten, in dem Einsamkeit, Zeit, Intimität und Raum in seiner Unendlichkeit, Erde, Himmel, Küsten, Wasser und Horizonte die Fassung für ihre romantisch-mystisch und nostalgisch modischen Frauenfiguren darstellen. Nach der ersten Ausstellung in der Galerie Contemporaire Geneva, Schweiz  1973 wurden ihre Arbeiten an renommierten Galerien, wie der Galerie Naifs et Primitifs in Paris oder bei International Arts Expositions in New York und Washington gezeigt.

Lithographie "Femme à la fenêtre "

Femme à la fenêtre Limitierte Auflage


"Chambre verte"

http://www.rent.co.jp/images/art/large/0521_02958.jpg


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