Literatur & Film. Ein Vergleich.

2012-11-23 // 19:00

Woolf sagt über die Zeit, in der sie Orlando verfasst hat, dass es ein einmalig glücklicher Herbst gewesen sei und dass sie nie ein Buch schneller verfasst habe. Ursprünglich wollte sie eine Biografie ihrer damaligen Liebe, der Schriftstellerin und Gartenliebhaberin Vita Sackville-West verfassen, aber statt dessen entwickelte sie daraus feinsinnig und fantastisch vernetzt den surrealen Roman "Orlando", der allerdings  Schilderungen des Geburtshauses von Sachkville-West enthält, grundsätzlich aber -  leicht lesbar und geradezu heiter - über die Geschlechtsumwandlung Orlandos die Rollen von Mann und Frau, die Stellung der Frau in der Gesellschaft und ihren Zugang zur Literatur hinterfragt.

Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1600 vermacht Königin Elizabeth I. dem schönen jungen Höfling Orlando einen Landsitz unter der Bedingung, dass er niemals altern und welken dürfe. Dieser Wunsch wird zum Schicksal Orlandos. Vergeblich bemüht sich dieser Mensch – zunächst als Mann, ab dem 18. Jahrhundert dann als Frau –, Spuren zu hinterlassen. Orlando bleibt einsam, ohne Liebe, ohne Freunde und sehnt sich nach Sterblichkeit.


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